
Historie
Die AnfängeBereits um 1440 kommt im Ort Mühlbach die Bezeichnung "Hammer" vor. Dieser Hammer wurde über ein Wasserrad durch den Mühlbach betrieben, der von einem Hochtal fast hundert Meter tief durch die so genannte Wolfsschlucht hinabstürzte, wo die Schmieden standen. Um diese Zeit werden auch schon mehrere Schmieden in Güterverzeichnissen namentlich erwähnt. Eine "Sensen" -schmiede wird aber erst 1580 urkundlich in einem Güterverzeichnis genannt: "Claus Langenman besitzt halbs Lehen..., darbei auch ain Mallmüll mit zwen Gengsainen und daran sind Segesschmidten."
Der gleiche Langenman wird aber bereits 1567 bzw. 1576 in Beschreibungen der herzoglichen Urbarsgüter erwähnt. Aus den dabei angeführten Abgaben ist zu entnehmen, dass neben dem Mühlschlag als weiteres Gewerbe die Sensenherstellung aufgenommen wurde.
Es kann also fast mit Sicherheit angenommen werden, dass bereits vor 1567, wahrscheinlich sogar schon ab Mitte des 15. Jahrhunderts auch Sensen in den Schmieden hergestellt wurden. Diese Betriebe wurden aber noch nicht als Sensenschmieden bezeichnet, da die Sensenherstellung noch eine unter vielen anderen Schmiedetätigkeiten war bzw. die Spezialisierung der Tätigkeiten hier noch nicht eingesetzt hatte.
Die Rechtsformen von 1877 bis heute
Unter Wilhelm Mayer (1877/78) und dann unter Franz Huber aus Jenbach (1895/97
bis 1922) hatte das Unternehmen die Rechtsform einer Einzelfirma. Am 23.9.1923
wurde dann das "Bayerische und Tiroler Sensenwerk des Franz Huber" in
eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Da die Betriebe in Jenbach und Mühlbach
zu einer "derartigen Größe" herangewachsen waren, hatte
man sich zu diesem Schritt entschlossen.
Außer diesem Grunde schienen
dafür keinen weiteren, bestimmten betriebswirtschaftlichen Gründe
vorgelegen zu haben. Man glaubt vielmehr, dass der tatsächliche Grund
zu Umwandlung in persönlichen Motiven zu finden sei. Huber war nämlich
kinderlos. Durch die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft versuchte er eine
gerechtere Verteilung des Erbes an die Verwandten zu erzielen. Es spielten
aber hierbei wohl auch steuerliche Gründe eine gewisse Rolle, als nämlich
die Aktienanteile zunächst in eine holländische Holdinggesellschaft
eingebracht wurden. Die Bezeichnung der Aktiengesellschaft lautet seitdem "Bayerische
und Tiroler Sensen-Union AG".